Aus Anlass der Vorführung der mutmasslichen Piraten vor dem Haftrichter gab die Reederei Komrowski in Hamburg eine Pressekonferenz.
Am 11. Juni 2010 wurden neun mutmaßliche Piraten aus Somalia einem Haftrichter in Hamburg vorgeführt. Er verkündete den Männern die Haftbefehle, die ein Amtsgericht der Hansestadt bereits Mitte April erlassen hatte. Jetzt soll ihnen vor dem Hamburger Landgericht der Prozess gemacht werden. Eine abschreckende Wirkung, die sich schnell auf die Piraterie auswirkt, wird das Verfahren kaum haben. Es ist allerdings ein guter Anfang. Denn die Führungsebenen der Piraten sind zwar gut informiert über das, was in Europa gegen die Piraterie unternommen und über sie berichtet wird. Aber sie werden dieses Wissen wohl kaum an die einfachen Piraten auf den Booten weitergeben. Und die einzelnen Seeräuber haben selbst kaum Zugang zu europäischen Medien. Sie werden also nicht erfahren, in welche Gefahr sie sich bei ihren Überfällen begeben. Erst nach und nach werden bestenfalls Informationen zu ihnen gerüchteweise durchsickern. Die wirkungsvollste Methode wäre, die Drahtzieher der Piraterie unter Druck zu setzen.
Ich werde den Prozess verfolgen und berichte gern für Medien, stehe aber auch für Kommentare und O-Ton zur Verfügung.