Große Überraschung im Piraten-Prozess vor dem Hamburger Landgericht. Einer der Angeklagten hat heute (29. 02.) ein umfassendes Geständnis abgelegt und seine Mitangeklagten damit schwer belastet. Seine Kernaussage: Niemand ist zu dem Angriff auf den Frachter ‚Taipan‘ gezwungen worden. Die Männer, die das vor Gericht behaupteten, hätten gelogen. Vielmehr habe es einen Auftrag für jeden gegeben sowie klare Absprachen zur Aufteilung eines Lösegeldes und zum Umgang mit Geiseln. Der Angeklagte selbst sei als Dolmetscher mitgefahren. Es habe regelrechte Verträge gegeben, die jeder unterschreiben musste und in denen geregelt war, wie das Lösegeld verteilt werden sollte. Den zehn Angeklagten wird vorgeworfen, Ostern 2010 das Hamburger Frachtschiff Taipan vor der Küste Somalias gekapert zu haben. Ein niederländisches Marinekommando hatte die Piraten gefangen genommen. Das Verfahren gegen die mutmaßlichen Piraten war vor wenigen Wochen aufgeteilt worden, um getrennt verhandeln zu können. Nun werden die Verfahren wieder zusammengeführt. Ob mit dem Geständnis ein schnelleres Ende des Prozesses möglich wird, bleibt ab zuwarten.
Ein ausführlicher Bericht und weitere Nachrichten über Piraterie stehen in der nächsten Ausgabe der Fachzeitschrift „Hansa“. mehr…